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Kommt die Ordnungsliebe abhanden – leidet die Seele

Generell sind Menschen ordnungsliebende Wesen. Das lässt sich schon an der Bezeichnung verschiedenster Möbel erkennen. Es gibt den Esstisch, den Schreibtisch aber auch den Operationstisch – jeder hat eine besondere Funktion und wird nur dazu auch gebraucht. Im Schwerlastregal werden gewichtige Gegenstände gelagert, im Bücherregal die Werke von Schriftstellern aus mehreren Jahrhunderten. Und das CD-Regal wurde passgenau auf die Ausmaße der kleinen silbernen Scheiben ausgerichtet.

Allerdings kommt es in unserer modernen Zeit immer häufiger dazu, dass in Privathaushalten der Sinn für Ordnung verloren geht. Die Gründe sind vielfältig, die Auswirkungen reichen von stressbedingt unordentlich bis zum Messie-Syndrom. Dabei ist Ordnung wichtig für unsere Seele, unser Wohlbefinden, denn ohne erleben wir auch innerlich ein Chaos.

Messie-Haushalte auf dem Vormarsch

In der Bundesrepublik wurden 2018 gut 41,4 Millionen Haushalte gezählt. Nach vorsichtigen Schätzungen sind darunter 1,8 Millionen Messie-Haushalte zu finden. mehrere Sozialverbände und wohltätige Organisationen gehen aber von einer Zahl um 4 Millionen betroffene Haushalte aus, also knapp 10% der vorhandenen Hausstände.

Was ist das Messie-Syndrom?

Diese psychologische Anomalie ist in den USA bereits als eigenständige Krankheit anerkannt, hierzulande bislang noch nicht. Als Wertbeimessungsstörung wird das irrationale Verhalten bezeichnet, das Menschen dazu zwingt, Dinge zu sammeln und nichts wegzuwerfen. Die Betroffenen fühlen sich überfordert, sollen sie auch nur kleine Entscheidungen treffen.

So werden abgelaufene Lebensmittel und Medikamente aufbewahrt, es gibt aber auch männliche Singles im Rentenalter, die vehement das Dreirad oder die im Sperrmüll gefundene Puppenstube verteidigen, obwohl sie keine Enkel haben. So wird der eigene Haushalt mit Unnützem vollgestopft, bis sich Schranktüren und Schubladen nicht mehr öffnen lassen und nur noch schmale Pfade durch den bis zur Zimmerdecke gestapelten Berg aus Unrat führen.

Wehre den Anfängen

So lautet eine alte deutsche Weisheit. In der Tat hat es bei den meisten Messies harmlos angefangen. Sie standen mit beiden Beinen im Berufsleben, waren meist überdurchschnittlich erfolgreich und trugen Verantwortung. Dabei waren sie so sehr eingebunden, dass das eigene Privatleben vernachlässigt wurde. Anfangs wurde der Müll erst entsorgt, wenn er deutlich zu riechen war. Der Abwasch des Geschirrs erfolgte nur noch einmal wöchentlich oder es wurde nur das abgewaschen, was gerade benötigt wurde. Kleidung waschen, bügeln und in den Schrank räumen entfiel mit der Zeit, genau wie das Schuhputzen oder das Waschen des Autos.

Aus einem Zuhause wird ein Chaos

Und überall in der Wohnung lag irgendetwas herum. Zeitungen aus den letzten Monaten stapelten sich, genau wie die ungeöffnete Post. Einige angehende Messies finden noch den Weg zurück in ein geordnetes Leben, zumeist dann, wenn wegen der zahlreichen Mahnungen zum ersten Mal der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Die meisten können aber dem Zwang nicht mehr entfliehen, sodass unweigerlich der Verlust des Arbeitsplatzes und der finanziellen Sicherheit folgt.

Von Verwandten und Freunden unbemerkt

Messies sind Meister in der Erfindung von Ausreden, warum ein Besuch in den eigenen vier Wänden nicht möglich ist. Insofern sind sie durchaus mit Alkoholikern und Medikamentenabhängigen vergleichbar, die sich ebenso in ein Netz von Lügen verstricken. Deshalb bekommen Angehörige und Freunde meist nicht mit, was sich hinter der Haustür abspielt – zumindest für eine gewisse Zeit lang.

Wenn das Zuhause im Chaos zu versinken scheint

Ist lediglich aufgrund von Überbelastungen die Ordnung abhanden gekommen, lässt sich diese durch das Engagieren einer erfahrenen Haushaltshilfe schnell wieder herstellen. Diese Organisationstalente bringen im Nu einen Haushalt wieder in Schwung und sorgen dafür, dass alles seinen Platz findet. Zudem ist es im Normalfall nicht notwendig eine solche gute Fee jeden Tag zu beschäftigen. Es sei denn, es sind Kinder im Haus und beide Eltern sind berufstätig. Zudem lässt es sich auch einrichten, smarte Haushaltshelfer mit modernster Technik zur Unterstützung einzusetzen.

Wenn Unordnung und Sammelzwang pathologisch werden

Bereits angehende Messies im ersten Stadium wissen, dass sie Hilfe brauchen, weil sie allein das selbst angerichtete Chaos nicht mehr beherrschen können. Dann ist auch eine Haushaltshilfe zwecklos, denn der Messie will nicht von dem Gesammelten hergeben. In diesen Fällen ist die Konsultation eines Psychotherapeuten unumgänglich, um nicht in der Statistik als einer von 1,8 bis 4 Millionen Messie-Haushalten aufzutauchen.

Der psychologische Effekt des Chaos

Alle nicht geordneten Zustände und Situationen belasten den Menschen. Nur wenige sind in der Lage, ein derart ausgeprägtes Phlegma zu entwickeln, dass die Umwelt sie nicht mehr stört.

Darum ist es so bedeutend, im eigenen Bereich Ordnung zu halten, sei es zu Hause oder am Arbeitsplatz. Ebenso die Psyche belastend und damit das Unwohlsein fördernd, ist alles was aufgeschoben wird. Das wichtige Gespräch mit einer nahen Person, die Aussprache mit dem Chef oder einem konkurrierenden Kollegen oder die Diät, deren Beginn seit Monaten und Jahren immer wieder verschoben wird.

Fazit: Kleine Schritte machen

Die menschliche Psyche lebt von Erfolgserlebnissen, ernährt sich quasi davon. Deshalb ist es ungemein wichtig, nicht gleich einen radikalen Umbruch zu inszenieren, sondern in kleinen Etappen ein Ziel anzusteuern. Sei es die Haushaltshilfe, die zweimal wöchentlich für Ordnung sorgt, während der Rest einem selbst überlassen bleibt. Oder der Beginn eines gesünderen Lebens, eingeläutet vielleicht mit einem täglichen Spaziergang am Abend, was immer mehr erweitert wird. So reihen sich positive Erlebnisse aneinander, was zielgerichtet das Wohlbefinden fördert – auch wenn es vielleicht ein wenig länger dauert.

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