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Medizinische Bäder - Anwendungen der Balneotherapie

Medizinische Bäder - Anwendungen der Balneotherapie

Unter dem Begriff Medizinische Bäder lassen sich verschiedene Maßnahmen zusammenfassen, die allesamt dem Bereich der Balneotherapie zuzurechnen sind. Die Balneotherapie bezeichnet die therapeutische Anwendungen von Bädern verschiedenster Art - Wannenbäder und Bewegungsbäder, Bäder mit oder ohne Zusätze. Medizinische Bäder werden demnach ausschließlich von Ärzten, ambulant oder im Rahmen einer Kurmaßnahme, verschrieben. Es gibt heute jedoch auch viele Produkte für den Hausgebrauch, welche zumindest ähnliche Effekte erzielen sollen (beispielsweise Badezusätze aus der Apotheke). Die Wirksamkeit der Bädertherapie erhöht sich durch einen entsprechend sinnvollen Kurplan - selten wird ein Medizinisches Bad als Einzelmaßnahme verschrieben. Ein Beispiel für einen solchen Plan ist eine Kur bei Rückenbeschwerden verschiedenster Art, aber auch als Rehabilitationsmaßnahme. In all diesen Fällen können Medizinische Bäder zusätzlich zu Physiotherapie bzw. Krankengymnastik, Massagen und gegebenenfalls weiteren Maßnahmen verschrieben werden. Dabei gibt es verschiedenste Formen der Bädertherapie, vom Stangerbad bis zum Wannenbad mit medizinisch wirksamen Zusätzen. Welches Bad das Richtige ist, liegt an den individuellen Beschwerden des Patienten. Wenn sinnvoll, können auch verschiedene Medizinische Bäder im Wechsel verschrieben werden. Traditionell wird die Balneotherapie zum Beispiel zur Verbesserung der Beweglichkeit, zur Linderung schmerzhafter Zustände des Bewegungsapparates wie Ischialgie, Rheuma oder Arthrose sowie weiteren chronischen Beschwerden angewandt. Welche Möglichkeiten es im Einzelnen gibt, zeigen wir Ihnen hier im Überblick.


Medizinische Bäder: Heilsame Wirkung durch Zusammenspiel mehrerer Faktoren

Wohl jeder von uns kennt die wohltuende Wirkung eines ausgiebigen Schaum- oder Aromabades: Einige Tropfen des Lieblings-Badeöls oder ein riesiger Schaumberg können in Kombination mit dem angenehm temperierten Wasser für Entspannung in Sekunden sorgen. Neben dieser wohltuenden Wirkung auf Seele und Geist gibt es außerdem ganz spezifische Badezusätze, die eine unmittelbare Wirkung auf den Körper ausüben. Diesen Effekt kennen die Meisten beispielsweise vom Erkältungsbad. Die Zusätze beispielsweise aus Eukalyptus, Menthol oder Salbei lassen wieder frei durchatmen und sorgen oftmals für eine Linderung der Beschwerden sowie für eine Verkürzung des Krankheitsverlaufs. Kein Wunder also, dass ein Bad auch als medizinische Maßnahme bzw. als Kurbehandlung sehr sinnvoll isein kann. Je nach Badeform spielen hier mehrere Faktoren eine Rolle: Das Element Wasser sorgt nicht nur für seelisches Wohlbefinden, sondern ermöglicht - insbesondere in größeren Bewegungsbädern - auch eine sanfte, aber effektive Bewegung und Lockerung des gesamten Körpers. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die Muskulatur durch vorangegangene Unfälle, Operationen oder Degeneration der Wirbelsäule vorgeschädigt ist. Übungen, die an der Luft (noch) undenkbar wären, sind im Wasser mit seinem natürlichen Widerstand gelenkschonend möglich. Ein weiterer Faktor für die hohe Wirksamkeit Medizinischer Bäder ist die Wärme, die hierdurch sehr schnell erzielt werden kann. In Kombination mit zusätzlich durchblutungssteigernden Badezusätzen oder weiteren Maßnahmen wie dem Zusatz von Kohlensäure oder der Durchsetzung mit gezieltem Strom kommt es zu einer tiefen Durchwärmung des gesamten Gewebes. Ins Wasser eingebrachte Badezusätze entfalten ihre Wirkung hier ebenfalls gleich auf mehreren Ebenen: Die Wirkstoffe können sowohl über die Haut absorbiert als auch über die Nase inhaliert werden. Das Zusammenspiel mehrerer Faktoren macht die Balneotherapie zu einer solch wirksamen Maßnahme, die unterstützend bei vielen Behandlungen bzw. Kuren eingesetzt werden kann. Traditionell ist die heilsame Wirkung des Wassers in allen Kulturkreisen schon seit Jahrhunderten bzw. Jahrtausenden bekannt. Medizinisch genutzt wird die Bädertherapie insbesondere seit dem Aufkommen des Kur- und Bädertourismus Ende des 19. Jahrhunderts. Heute gehören Medizinische Bäder zu der Standardversorgung im Rahmen einer Kur - stetig weiterentwickelt als Kombination aus traditioneller Anwendung mit langer Geschichte und den Neuerungen im Bereich von Medizin und Technik. Darüber hinaus können Sie aber auch ambulant im Rahmen einer Physiotherapie bzw. in Kombination mit dieser verschrieben werden.

Eine Auswahl verschiedener Medizinischer Bäder

Ganz grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Formen der Balneotherapie: Zum Einen Bäder, die als Wannen- oder Sitzbäder konzipiert sind. Hier spielen vor Allem die zugesetzten Wirkstoffe die entscheidende Rolle für die Heilung. Auf der anderen Seite stehen die Bewegungsbäder, in welchen dem Namen gemäß das Ausführen spezieller Übungen und die Verbesserung der Beweglichkeit von Bedeutung ist. Daneben gibt es auch Bäder wie das Stangerbad, welche eine Art Sonderform einnehmen - hier ist die Wanne ob der aufwändigen Apparatur besonders groß. Welches Medizinische Bad bzw. welche Bäder sinnvoll sind, wird vom behandelnden Arzt entschieden. Einige Krankheitsbilder und Beschwerden erfordern ganz spezifische Maßnahmen, während andere diffusere Symptome durch eine sinnvolle Kombination verschiedener Bäder behandelt werden können. Darüber hinaus ist jeder Patient individuell verschieden - während der eine auf die Wirksamkeit von Stangerbädern schwört, hilft dem Anderen eine Anwendung im Kohlensäurebad und so fort. Wichtig: Es gibt bestimmte Situationen und Krankheitsbilder, bei denen ein Medizinisches Bad kontraindiziert ist. In der Regel achtet der behandelnde Arzt selbstverständlich auf entsprechende Anzeichen und wird das Bad nur verordnen, wenn es ausschließlich gesundheitsförderlich wirken kann. Es kann jedoch vorkommen, dass ein Patient eine Reihe Medizinischer Bäder verschrieben bekommt und sich um die Terminierung selbst kümmert. In diesem Fall ist es wichtig zu wissen, dass bei Fieber, bestimmten Formen des Bluthochdrucks sowie akuten Entzündungen vom Baden besser abgesehen werden sollte. Wer sich unsicher ist, sollte den entsprechenden Physio- bzw. Badetherapeuten oder den behandelnden Arzt fragen.
Interessante Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen im Bereich der Balneologie finden sich auf den Seiten der Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation in Hannover: http://www99.mh-hannover.de/kliniken/physimed/balneologie/balneo.htm.

- DAS STANGERBAD

Das Stangerbad ist eine ganz besondere Form des Medizinischen Bades. Als sogenanntes galvanisches Bad sorgen hier mehrere Metallplättchen in Kombination mit einem Stromanschluss für eine leichte bis stärkere Elektrisierung des Wassers. Das besonders große Vollbad gilt als eine der bekanntesten hydroelektrischen Maßnahmen, bei denen ungefährliche, aber sehr effektive und mitunter deutlich spürbare Elektrizität durch den Körper des Patienten fließt. Hierdurch kommt es zu einer unmittelbaren Verbesserung des Muskeltonus, also der Muskelspannung, sowie zur Linderung zahlreicher Beschwerdebilder. Insbesondere bei schmerzhaften Zuständen der Wirbelsäule, aber auch bei Rheuma und Neuralgien wird das Stangerbad angewandt.

- BÄDER MIT MEDIZINISCHEN ZUSÄTZEN: SCHWEFELBAD, KOHLENSÄUREBAD, SAUERSTOFFBAD UND JODBAD

Ein Medizinisches Bad mit diesen Zusätzen kann ebenfalls eine enorme Wirkung auf den menschlichen Organismus besitzen. Die zugegebenen Spurenelemente werden durch das warme Wasser schnell über die Haut aufgenommen und vom Körper absorbiert. Das Schwefelbad beispielsweise kann sich durch seine antibakteriellen Eigenschaften positiv bei verschiedensten Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis auswirken. Kohlensäurebäder wirken sich allgemein positiv aufs Herz-Kreislauf-System sowie auf den Blutdruck aus. Bei hohem Blutdruck können sie diesen senken, was wiederum das Herz entlastet. Beim Sauerstoffbad wird über gezielte Zugabe von Sauerstoff eine Massagewirkung (Sprudelbad) erzeugt, was zu einer stärkeren Durchblutung sowie tiefen Entspannung führen kann. Dem Jodbad schließlich wird eine positive Wirkung beispielsweise bei erhöhter Schweißproduktion, aber auch bei Abzessen zugeschrieben.

- INHALATIONSBAD

Das Inhalationsbad wirkt, wie der Name bereits verrät, über die Atemwege. Hierbei werden dem Badewasser verschiedene Zusätze zugegeben, welche durch den aufsteigenden, warmen Wasserdampf inhaliert werden. Eine einfache Form dieses Bades kennen viele Menschen als sinnvolle Maßnahme gegen Erkältungen - hierbei wird ein sehr heißer Aufguß aus Kamille in eine Schüssel gegeben und anschließend unter einem Tuch inhaliert.

- BÄDER MIT ANDEREN ZUSÄTZEN

Darüber hinaus gibt es noch etliche andere Varianten des Medizinischen Bades, bei welchen die entsprechenden Wirkstoffe durch Inhalation und bzw. oder über Absorbierung über die Haut aufgenommen werden. Einige dieser Bäder werden auch im Hausgebrauch verwendet, wie beispielsweise das Melissen-Bad zur Entspannung und Beruhigung oder das Fichtenbad zur Lockerung der Muskulatur. Im Rahmen einer Kurmaßnahme werden hier jedoch meist deutlich stärkere Wirkstoffe verwendet.

- DAS MOORBAD

Das Moorbad ist eine ganz spezifische Form des Medizinischen Bades. Das zugehörige Torf speichert Wärme deutlich länger als Wasser und gibt diese entsprechend langsamer an die Umgebung ab. Somit ist es möglich, mit Hilfe des Moorbades eine besonders intensive und tiefenwirksame Durchwärmung des gesamten Organismus zu erzielen. Eine solche Maßnahme wird deshalb auch als Überwärmungsbad bezeichnet. Es wird besonders häufig zur Linderung von Schmerzzuständen beispielsweise bei Rheuma oder Arthrose sowie zur Verbesserung der Beweglichkeit eingesetzt.

- DAS BEWEGUNGSBAD

Beim Bewegungsbad geht es, anders als beim Wannenbad, vornehmlich um die wohltuende Wirkung des Wassers auf Gelenke und Muskulatur. Eine Bewegungstherapie im warmen Wasser eignet sich deshalb besonders gut zur Rehabilitation nach Unfällen oder Operationen sowie zur allgemeinen Verbesserung der Beweglichkeit beispielsweise bei Rheuma, Arthrose oder Degenerationen der Wirbelsäule. Die Therapie im Bewegungsbad wird von ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt; einige davon haben sich ganz auf die Behandlung im Wasser spezialisiert. Widerstand und Auftrieb des Wassers ermöglichen dabei ein besonders schnelles, intensives und zugleich schonendes Training der Muskulatur.

 

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